Elektro Ehinger über die Vorteile von Benetics AI: Bericht aus der Fachpresse

Aus elektro-inform, Fachverband Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg
Oktober 2025, Hier geht's zum Download des Original-Artikels als PDF
Digitalisierung am Ort der Wertschöpfung: Wie eine KI-App Baustelle und Büro verbindet
„Niemand wird Elektriker, weil er gern Berichte schreibt“, sagt Stefan Ehinger, Geschäftsführer der Frankfurter Elektro Ehinger GmbH und Präsident des ZVEH. „Gleichzeitig steigen die Anforderungen an Dokumentationen und die schnelle Kommunikation zwischen Baustelle und Büro stetig. Ich habe mich häufig gefragt, wie Digitalisierung dabei helfen kann – aber lange nichts Passendes gefunden.“
Ein Grund dafür ist, dass sich Softwarehersteller meist auf die kaufmännischen und organisatorischen Abläufe im Büro konzentrieren – etwa auf ERP-Systeme, Angebotsprozesse oder das Bestellwesen. Die Baustelle dagegen, wo die eigentliche Wertschöpfung stattfindet, blieb lange außen vor. So bestimmen dort Handzettel, Telefonate und Messenger-Nachrichten den Arbeitsalltag.

Auf der ELTEFA 2025 wurde Ehinger dann auf das Schweizer Startup Benetics AI aufmerksam. Dessen Ansatz unterscheidet sich von klassischen Softwarelösungen: Im Mittelpunkt steht nicht das Büro, sondern der Monteur auf der Baustelle – mit einer Lösung, die so einfach wie möglich in den Baustellenalltag integriert werden kann.
Sprachbasierte Dokumentation mit KI
Monteure sprechen Notizen, Aufgaben und Fortschritte direkt ins Smartphone. Die KI erkennt den Inhalt, ordnet ihn und erstellt daraus strukturierte Berichte samt Nachweisen. Fotos, Planverortungen und Kommentare können ergänzt werden, sodass eine vollständige Dokumentation entsteht, die unmittelbar im Büro vorliegt. Für Projektleiter bedeutet das: weniger Rückfragen und ein aktueller Überblick über den Projektfortschritt.
„Unsere Fachkräfte können ihre Arbeit maximal einfach dokumentieren, ohne Papieraufwand oder Schreibarbeit“, erklärt Ehinger. „Das erleichtert den Alltag für sie erheblich und sorgt zugleich für eine bessere Nachvollziehbarkeit in unseren Projekten.“
Regiearbeiten als Prüfstein
Wie groß der Nutzen der Lösung ist, zeigt das Beispiel der Regiearbeiten. Sie gehören zum Alltag vieler Betriebe, werden jedoch oft nur unvollständig oder verspätet erfasst – mit bekannten Folgen: unklare Abrechnungen, Nachträge, die im Streit enden können, und im schlimmsten Fall nicht vergütete Leistungen.
Genau hier setzt Benetics AI an: Die geleistete Arbeit, die Stunden und das verbaute Material werden einfach per Sprache erfasst. Die App erstellt daraus automatisch den Regiebericht, ergänzt um Fotodokumentation und eine Verortung auf dem Bauplan. Damit liegen alle Informationen vor, die für eine transparente, zügige und rechtssichere Abrechnung notwendig sind.

Vom Pilot zur breiten Einführung
Um die Lösung in der Praxis zu testen, startete Elektro Ehinger mit zehn Monteuren auf einem großen Campus-Projekt in Frankfurt. Die Rückmeldungen waren durchweg positiv: Die Dokumentation wurde verlässlicher, die Abläufe klarer und Rückfragen zwischen Büro und Baustelle reduzierten sich spürbar. Auch kritische Monteure reagierten überraschend positiv.
Auf dieser Basis hat der Betrieb entschieden, die Nutzung auszuweiten: Künftig werden rund 80 Mitarbeitende mit der Lösung arbeiten – auf sämtlichen Baustellen.
Beitrag zur Integration internationaler Fachkräfte
Ein weiterer Vorteil zeigt sich bei der Integration fremdsprachiger Mitarbeitender. Die Benetics-App versteht mehr als 30 Sprachen und übersetzt automatisch ins Deutsche. „Unsere Fachkräfte können in ihrer Muttersprache dokumentieren und werden trotzdem von der Projektleitung vollständig verstanden“, sagt Ehinger. Zudem können Aufgaben in Deutsch erfasst werden und der fremdsprachige Mitarbeiter sieht sie in seiner Muttersprache. Das erhöht die Qualität der Dokumentation zusätzlich und verbessert die Zusammenarbeit im Team.
Gerade angesichts des Fachkräftemangels ist das ein wichtiger Faktor: Wer Mitarbeitende entlastet und Barrieren abbaut, steigert die Attraktivität des Betriebs als Arbeitgeber.
KI als praxisnaher Zugang zur Digitalisierung
Das Beispiel von Elektro Ehinger und Benetics AI zeigt, dass Künstliche Intelligenz kein abstraktes Zukunftsthema ist, sondern ein konkretes Werkzeug. „Viele Digitalisierungsprojekte beginnen im Büro. Aber die eigentliche Wertschöpfung geschieht auf der Baustelle. KI eröffnet uns hier neue Möglichkeiten – praxisnah und unmittelbar. Es funktioniert.“
Auch Leon Schusta, Geschäftsführer in fünfter Generation von Elektro Ehinger, unterstreicht diesen Ansatz:
„Wir nutzen die Benetics-App nun seit einigen Monaten und können uns die Arbeit ohne sie kaum noch vorstellen. Sie entlastet unsere Mitarbeitenden und macht die Zusammenarbeit deutlich effizienter. Für uns war das der richtige Schritt.“

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